Viersen, 3. Juli 2025 – Die Psychiatrische Hilfsgemeinschaft Viersen (PHG) hat am Mittwoch ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Fachwelt und Gesellschaft kamen im festlich geschmückten Festsaal der LVR-Klinik in Viersen-Süchteln zusammen, um ein halbes Jahrhundert Engagement für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu würdigen.
„Wir verstehen uns als Möglichmacher“, betonte Geschäftsführer Stefan Corda-Zitzen im Rahmen des Jubiläums. Die PHG sei seit ihrer Gründung 1975 Pionierin eines offenen und zugewandten Umgangs mit psychischen Erkrankungen – mit dem Ziel, Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen ein Leben in Würde und Teilhabe zu ermöglichen. Die Herausforderung bestehe darin, nicht nur Hilfen anzubieten, sondern Räume zu schaffen, in denen Entwicklung, Persönlichkeit und Lebensfreude gedeihen können.
Besonders wichtig sei, so Corda-Zitzen, dass psychische Erkrankungen nicht länger als etwas Fremdes wahrgenommen würden: „Wir dürfen uns nicht hinter der Vorstellung verstecken, psychische Erkrankung beträfe immer nur ‚die anderen‘. Sie ist Teil unserer Gesellschaft – und sie braucht unser offenes, unterstützendes Miteinander.“ Die PHG wolle dabei keine Antworten vorgeben, sondern Wege gemeinsam mit den Menschen gestalten, die Unterstützung benötigen.

v.l. Stefan Corda-Zitzen (Geschäftsführer PHG), Dr.Heike Guckelsberger (1.Vorsitzende PHG), Sabine Anemüller (Bürgermeisterin der Stadt Viersen), Dirk Rist (LVR-Dezernent Soziales), Monika Schröder (Diplom Psychologin,Psychotherapeutin, LVR-Klinikverbund und Heilpädagogische Hilfen), Jens Ernesti (Dezernent für Bevölkerungsschutz, Soziales, Gesundheit und Arbeit im Kreis Viersen), Dr.Ralph Marggraf (Ärztlicher Direktor LVR-Klinik Viersen)
Bürgermeisterin, Kreis und Vorstand betonen Bedeutung der PHG
Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller würdigte die PHG in ihrem Grußwort als „verlässlichen Partner der Stadt Viersen“. Die PHG zeige seit Jahrzehnten, wie psychosoziale Hilfe auf Augenhöhe funktionieren könne: „Die Arbeit der PHG steht für Menschlichkeit, für Nähe, für professionelle Unterstützung – und für das, was unsere Stadt im Kern ausmacht: gelebte Solidarität.“
Auch Jens Ernesti, Dezernent für Bevölkerungsschutz, Soziales, Gesundheit und Arbeit des Kreises Viersen, hob die enge Zusammenarbeit mit der PHG hervor: „Die PHG ist ein unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur im Kreis. Sie begleitet Menschen nicht nur auf dem Weg zurück in den Alltag, sondern gestaltet diesen Alltag aktiv mit.“
Heike Guckelsberger, erste Vorsitzende der PHG, blickte mit Stolz auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte: „Was 1975 klein begann, ist heute ein weitverzweigtes Netz an Angeboten für Menschen mit Unterstützungsbedarf geworden – getragen von einem engagierten Team, das täglich Herausragendes leistet.“
Ein halbes Jahrhundert Wandel, Haltung und Engagement
Die Jubiläumsfeier spannte den Bogen von den Anfängen der PHG in einer Zeit der Psychiatriereform bis hin zu modernen Wohn-, Arbeits- und Begegnungsangeboten, wie sie heute an mehreren Standorten im Kreis Viersen bestehen. Musikalische Beiträge und persönliche Begegnungen rundeten die Veranstaltung ab.
Zum Abschluss wurde deutlich: Die PHG bleibt auch künftig ein verlässlicher Anker für Menschen mit psychischen Erkrankungen – getragen von Fachlichkeit, Engagement und dem festen Glauben daran, dass jeder Mensch seinen Platz in der Mitte der Gesellschaft verdient.