Mit über 40 Gästen war die jüngste Veranstaltung der inklusiven Filmreihe InKinosion in der Stadtbibliothek Viersen sehr gut besucht. Gezeigt wurde die Dokumentation „Expedition Depression“, die fünf junge Erwachsene begleitet, die bereits im Kindes- und Jugendalter Depression erlebt haben.

Im anschließenden Filmgespräch standen die Perspektiven von Betroffenen und die Möglichkeiten der Selbsthilfe im Mittelpunkt. Thomas Seelert, Genesungsbegleiter und Erfahrungsexperte der PHG Viersen, berichtete, wie wichtig es sei, sich selbst besser kennenzulernen und „eine Bedienungsanleitung für sich selbst“ zu entwickeln. Der Austausch mit anderen Betroffenen sei dabei besonders wertvoll: „Von jemandem, der selbst betroffen ist, nehme ich Zuspruch ganz anders an als von einem Außenstehenden.“

Ralf Kurzweg von der Selbsthilfekontaktstelle BIS in Brüggen stellte die vielfältigen Angebote im Kreis Viersen vor: „Es gibt mittlerweile 15 Selbsthilfegruppen zu Depression – sie tragen und stärken, wo sonst oft Isolation herrscht.“

Auch das Publikum brachte sich aktiv ein. Mehrere Stimmen betonten, wie sehr der Austausch in Selbsthilfegruppen Sicherheit und Verständnis vermittelt. Besonders diskutiert wurden außerdem präventive Ansätze wie das Schulprojekt „Verrückt? Na und!“, bei dem Betroffene gemeinsam mit Pädagog:innen über seelische Gesundheit ins Gespräch kommen.

Der Abend machte deutlich: Depression ist eine Herausforderung, die viele betrifft – doch mit Aufklärung, Selbsthilfe und der Stimme von Betroffenen können Barrieren abgebaut und neue Wege der Unterstützung eröffnet werden.

InKinosion ist eine gemeinsame Initiative von PHG Viersen, Lebenshilfe Viersen, Königsburg Süchteln und der Stadt Viersen. Unterstützt wird die Reihe von der Sparkasse Krefeld.